Betacam / Betacam SP / U-Matic / U-Matic S / U-Matic SP
U-matic war das erste Kassettensystem, bei dem das Aufzeichnungsband nicht mehr wie bei einem Tonbandgerät auf offenen Spulen lief - also nicht mehr "Open Reel" war. Es wurde in Amerika 1968/69, in Europa 1972 eingeführt. Ab 1978 verdrängte die verbesserte Nachfolgeversion U-matic SP den 16mm Film aus dem Berichterstattungsbereich des Fernsehens. Wegen der Nutzung leicht transportabler Kassetten kam man als erstes System ohne Ü-Wagen aus.
Kamera und Rekorder waren zu dieser Zeit noch getrennt, das heißt, dass der Rekorder mittels Schultergurt mitgeführt und die Kamera getrennt davon auf der Schulter plaziert wurde. Um diese Situation zu verbessern gab es zwei Kassettenformate, eines für stationäre und eines für mobile Geräte (Betacam S genannt). Hierbei stand das S für small, denn Betacam S hatte ein verkleinerte Kassettengröße, was leichtere und besser handzuhabende Reportersets ermöglichte. Die kleineren S-Bänder konnten aber auch von den stationären Geräten abgespielt werden.
U-matic bot auch die Möglichkeit, es zur Archivierung von Sendungen zu verwenden, was im frühen Fernsehen bis dahin noch gar nicht die Regel gewesen war. Abgelöst wurde U-matic im professionellen Bereich ab 1982 von den Betacam Systemen.
Außerhalb des Fernsehens kam es auch noch lange nach der Einführung anderer Kassettensysteme wie dem VHS zum Einsatz, so vor allem im Schulungs- und Messewesen, sowie bei Werbeagenturen, teilweise bis in die 2000er Jahre hinein. Das Aufzeichnungsband war breiter und (durch eine grössere Geschwindigkeit) auch länger als bei den Videokassetten anderer Systeme, und sorgte alleine deshalb schon für eine wesentlich bessere Bildqualität.
Betacam war bis weit in die 2000er Jahre hinein das meist genutzte professionelle System im 1/2 Zoll MAZ Format für die elektronische Berichterstattung und Archivierung des Fernsehens (TV wie HDTV). Auch für Produktionen im Bereich des bandbasiertem Kinos galt es als Standard. Betacam erschien 1982 auf dem Markt, das weiterentwickelte Betacam SP (Superior Performance) 1986. Betacam zeichnete auf Oxidband (spezielles Magnetband) das Helligkeitssignal und die Farbdifferenzsignale mit getrennten Kopfpaaren auf getrennte Spuren auf. Es erreichte so die für Magnetbänder maximal mögliche Farbauflösung. Das digitale Nachfolgeformat hieß Digital Betacam oder kurz Digibeta (1993), außerdem existierte noch ein mobil besser einsetzbares Betacam SX (1996), das besonders zu Reportagezwecken in Krisen- und Kriegsgebieten eingesetzt wurde und im MPEG2-Kompressionsverfahren auf gelb lackierte Kassetten aufzeichnete.
Im Amateur- und Hobbyfilmbereich wurde Betacam wegen der hohen Kosten der Kameras und Player nicht in erwähnenswertem Umfang eingesetzt. Betacam war auch nicht mit dem Home-User-Format Betamax kompatibel, aus dem heraus es zwar entwickelt wurde, mit dem es aber lediglich noch das Band- und Kassettenformat gemeinsam hatte. Die Aufzeichnungstechnik funktionierte völlig anders.
Preise für die Digitalisierung
Betacam:
U-Matic:
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